Ende letzten Monats wurden im Land des Lächelns nun auch die Erzeugnisse des Kratombaumes erlaubt, der neben Hanf ohnehin schon seit vielen tausend Jahren in Südostasien eine wichtige Rolle spielt als Genussmittel und Medizin. Cannabinoide wie im beliebten CBD-Öl sind sowieso erlaubt und mit Kratom für alle erweist Thailand als regionaler Vorreiter einer modernen Drogenpolitik. Was genau erwarten sich die Militärs und der illustre König Maha Vajiralongkorn von der als Opiatersatz zum Beispiel bei Schmerzen verwendeten Substanz und welche Branchen könnten profitieren? Ein wichtiger Grund für jede Freigabe ist in Bangkok immer die Chance, lokalen Bauern zusätzliche Einkommensmöglichkeiten durch Anbau und Ernte zu verschaffen und die üblichen Verdächtigen der Wirtschaftsanalysen wie etwa bei Bloomberg haben da schon einige spannende Aspekte zusammengetragen.
Exporte von Kratom und CBD Hanf in die USA?
Vorstellbar ist das sehr wohl, denn mit dem großen Erfolg von CBD und überhaupt dem Durchbruch der Cannabinoide haben weltweit immer mehr Verbraucher ein großes Interesse an der Naturheilkunde. Die fetten Jahre für die Pharmaindustrie sind wohl vorbei, nur in Deutschland bildet man sich noch ein Patienten paternalistisch behandeln zu dürfen und etwa die chemische Keule Menschen aufzuzwingen, die mit einem natürlichen Präparat viel besser bedient sind.
Kratom könnte in Thailand wohl bis zu 600 Millionen Baht umsetzen, das sind etwa 15 Millionen Euro – in den USA hingegen werden Bedarf und Nachfrage auf bis zu 1 Milliarde Dollar geschätzt!
Derzeit beziehen die Amis die Produkte vom Kratombaum vorrangig aus Indonesien und wir sehen gut, wie sich die Thais in der Regierung die schon erwähnten Chancen für heimische Bauern erhoffen. Investoren dürften bald in Scharen auftauchen und schon gibt’s Berichte, wie Kratom jenseits von einer Nutzung als Medizin auch in der Kosmetik oder bei trendigen Drinks wichtiger werden könnte. Es ist ein bisschen wie beim Cannabidiol vor einigen Jahren, dessen Eigenschaften zwar recht gut bekannt, aber noch lange nicht ausgereizt waren.
Welche Wirkung hat Kratom und wie schlägt sich das im Vergleich mit CBD-Öl?
In Südostasien und auf den Inseln der Philippinen wächst die Pflanze praktisch an jeder Ecke. Thailand hat neben Kratom auch die Bezeichnungen Kakuam, Thom und Ithang in Gebrauch, Nachbarländer wie Malaysia kennen eigene Begriffe. In den rund 12 Zentimeter langen Blättern stecken die wirksamen Alkaloide, die strukturell in dieser Weise übrigens nur im Kratombaum zu finden sind. Meist trocknen die Einheimischen die Blätter und kauen diese dann, kochen einen Tee oder rauchen wie wir was ja auch beim Hanf und den Grasblüten kennen.
Die Wirkung freilich ist nicht direkt mit jener etwa der CBD Cannabinoide zu vergleichen. Kratom ist in niedriger Dosis anregend, in höherer Dosis jedoch entspannend bis stark dämpfend. Junkies mit einer Heroinsucht nehmen die Blätter beim Entzug als milde Unterstützung, deren Effekte eine gute Viertelstunde nach dem Verzehr einsetzen. Konzentration und soziale Interaktion sollen profitieren, auch als Aphrodisiakum ist die Pflanze in Gebrauch. Ab 10 Gramm bis zu einer sehr hohen Dosierung von 25 Gramm wirkt Kratom dann schlafanstoßend, kann zu Wachträumen führen und einer Art wohltuenden Narkose.
CBD-Öl hingegen wirkt überhaupt nicht berauschend, sondern körperlich aktivierend. Es könnte sich also therapeutisch gut ergänzen mit dem berühmten Baum und wir sind gespannt, ob vielleicht aus Thailand dann die ersten konkreten Behandlungsempfehlen kommen zu einer Kombi von Kratom und Cannabdiol für dann hoffentlich maximale Linderung von Beschwerden durch natürliche Produkte.
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