Die beliebten Produkte im CBD Shop online stammen häufig nicht aus klassischem Marihuana, sondern aus Industriehanf, dessen Anbau ebenfalls bestimmten Limits unterworfen ist. In Deutschland sind es immer noch 0,2% was weder für die Forschung rund um Cannabinoide noch für die Unternehmen bei der Herstellung etwa von hochwertigem CBD-Öl viel bringt. Italien und die USA etwa haben bereits 1,0% und bei den Tschechen sind es immerhin 0,6%. Nun hat sich der Europäische Rat bei der Verabschiedung einer neuen Agrarpolitik zu einer Erhöhung vom THC-Gehalt bei der Zucht von CBD Nutzhanf entschlossen. Der neue Wert beträgt nun für die Mitgliedsstaaten 0,3% und sicher werden einige Hersteller und Wissenschaftler sowieso abwinken da es sich bei dieser Aktion der EU vor allem um Symbolpolitik handelt, die wie üblich in Brüssel wenig bis nichts zu tun hat mit den Erforderlichkeiten auf dem Kontinent.
Bauern bekommen für den Anbau von Nutzhanf mehr Subventionen
Bekanntlich steht die enorme finanzielle Unterstützung etwa von französischen Landwirten seit vielen Jahren in der Kritik und eigentlich könnten wir unsere Lebensmittel lieber in Afrika anbauen lassen, damit die dortige Wirtschaft auf besseren Beinen steht, aber bis dato hat sich nichts getan bei der Europäischen Union. Nachdem das Parlament nun zur neuen Agrarpolitik seine Zustimmung gab beschäftigte man sich im EU Rat damit und winkte die Anhebung der THC Grenzwerte bei den vielseitigen Nutzhanfpflanzen also um 0,3% an – reicht das?
Ab 1. Januar 2023 nun dürfen die Bauern neue Hanfsorten etwa für die Herstellung von CBD anmelden und können sich wie bei Käse, Weizen und in der Schweinemast um Subventionen bewerben. Es gibt eine Art Katalog mit allen erlaubten Sorten in der EU und die 0,1% mehr THC sollen hier für Schwung sorgen. Experten halten das für wenig überzeugend, aber wenigstens bleibt es den Mitgliedsstaaten der Union zusätzlich selbst überlassen, die Limits festzulegen. Fragt sich nur noch, warum es dann eigentlich noch die Regelung der EU braucht für die Zucht der Cannabinoide?
Hanf Verbände sind zufrieden – vorerst
Ein ganzes Jahrzehnt hat es gedauert für diesen „Fortschritt“ und Wirtschaft wie Verbände zur Förderung von CBD Nutzhanf sind zunächst erst einmal erfreut über die Verbesserung. Ehrlicherweise ist die Entscheidung nicht sonderlich viel wert im internationalen Vergleich und es scheint ein bisschen grotesk, wenn einmal keine Risiken bei höheren THC-Grenzwerten bestehen laut Forschung, sich die EU aber trotzdem verhält als bestünde eine zukunftsfähige Ökonomie vor allem aus bürokratischer Überwachung und kaum Flexibilität.
Ob also die im ersten Überschwang etwa durch die „European Industrial Hemp Association“ geäußerte Vorfreude auf eine echte Hanfwirtschaft auf dem Kontinent gerechtfertigt ist muss sich erst noch zeigen, da eben viele Unternehmen längst in Übersee produzieren oder eben in Staaten, die höhere Limits gestatten.
Eine intensive Nutzung der Blätter, Hanfsamen, Fasern und eben Grasblüten der Hanfpflanze ist mittlerweile Standard und pfiffige Firmen produzieren von Kleidung über Baustoffe bis hin zu den vielseitigen CBD Produkten eine Menge hochwertiger Angebote. Auch gilt der Nutzhanf als sehr aussichtsreich für den Kampf gegen den Klimawandel und mal wieder fragen sich Fachleute, warum die EU diese Chance nicht kräftiger nutzt, sich mehr einsetzt für flexible und liberale Regeln auf dem Feld. Warum ist nicht ganz klar. Vielleicht fürchten die erwähnten Bauern, die seit Jahrzehnten die gleichen Feldfrüchte anbauen und sich an hohe Zuschüsse aller Art gewöhnt haben, vor einer Wanderung der begehrten Subventionen hin zu einer Pflanze, die exzellente Möglichkeiten bietet?
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