Nutzhanf Phytomining Böden

Studien zufolge ist Nutzhanf sehr effektiv zur Reinigung von Böden rund um den Bergbau und im Prinzip gehört das dann auch in den Bereich Phytomining (Bild von Lukáš Jančička auf Pixabay).

Eine faszinierende Fähigkeit einiger Pflanzen liegt in der Klärung und Säuberung eines Bodens, der vielleicht durch Industrie und andere Verschmutzung verseucht ist. Da gibt’s Botanik, die saugt Schwermetalle aus den Böden und dieses als Phytomining bezeichnete Verfahren könnte auch auf den Nutzhanf zutreffen. Offenbar haben die Russen nach der Katastrophe von Tschernobyl schon Versuche dazu unternommen und aktuell gibt’s neue Studien aus Südafrika. Cannabinoide als Putzkolonne für die ehemalige Goldmine? Denkbar, sagen Experten und untersucht wird die Kraft der Hanfpflanze gerade in den örtlichen Provinzen von Gauteng, Free State und im Nordwesten des Landes am Kap der Guten Hoffnung.

Der Nachlass von Gold als Versuchfeld für Hanf

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird in den erwähnten Gegenden von Südafrika schon Gold gefördert, dazu kommen Kupfer, Diamanten und andere Edelsteine. Fast fünf Kilometer tief reichen die Stollen vor Ort und das ist mehr als etwa in Kanada oder in den USA als ebenfalls aktive Nationen beim Schürfen von Gold.

Leider hat die Förderung niemals auch nur einen Deut gegeben auf die Verträglichkeit mit der Umwelt, gibt es um Umkreis der Minen enorme Probleme etwa beim Grundwasser und darunter leiden Menschen, Tiere, Pflanzen auf ähnliche Weise. Allein im genannten Gebiet von Gauteng gibt’s fast 400 Goldminen oder eben ehemalige Stollen, die sind verseucht mit Uran, Arsen und Cadmium um nur einige Belastungen zu nennen.

Hier kommt nun der Nutzhanf ins Spiel und wir haben schon mal berichtet, wie sich diese Pflanze auch als Zwischenfrucht bestens eignet beim Anbau in der Landwirtschaft – CBD als beliebter, begehrter Inhaltsstoff hat seinerseits eine kräftige Wirkung gegen Viren, Bakterien und Mikroben was zusätzlich für eine Art Meister Proper aus dem Pflanzenreich spricht.

Warum ausgerechnet den Nutzhanf für die Sanierung des Bodens verwenden?

Lokale Forscher reden bei der Hanfpflanze korrekterweise nicht direkt vom Phytomining. Dieses zieht bekanntlich Schwermetalle raus, reichert die an und wir können durch besondere Verfahren im Nachgang Kupfer und Co aus der Botanik lösen. Beim Nutzhanf und der Goldmine geht’s zuvorderst um die sogenannte Phytosanierung – eine Methode, die direkt Böden säubert ohne dabei das Gold in Stängel und Blätter aufzunehmen.

Leider wird diese Form der Wissenschaft aktuell vor Ort kaum oder gar nicht gefördert. Wahrscheinlich hat die Regierung von Südafrika in Johannesburg noch kein Verständnis dafür, da einmal die Bergbau Industrie des Landes eine heilige Kuh ist, deren Image man besser nicht ankratzt. Zum anderen sind die Verfahren ohnehin so neu und stehen am Anfang der Erforschung, dass Südafrika beim Hanf zu dessen Potentiaö wohl nicht so wirklich dahintersteigt vor allem in den Behörden.

Man stelle sich vor in Deutschland gäbe es den Vorschlag, mit Grünalgen belastete Badeseen oder Kanäle durch das gezielte Anpflanzen von Gras zu rekultivieren – die Union würde wahrscheinlich von schweren Gesundheitsgefahren durch mögliche Cannabinoide im Wasser reden!

Fachleute bezeichnen Hanf als Hyper-Akkumulator von Schwermetallen. Das soll sogar besser funktionieren als bei den ähnlich aktiven Pflanzen wie Alfalfa und Sonnenblumen und zweifellos wäre das gezielte Anpflanzen von Spots in der Summe rund um die Minen viel, viel billiger als die üblichen Methoden zur Renaturierung. Warum das Ganze nicht auch mal in den deutschen Braunkohlegebieten ausprobieren? Natürlich lassen sich die Hanfpflanzen nicht mehr konsumieren etwa als CBD Blüten oder verarbeiten, aber die rohe Biomasse selbst kann Böden und damit ganze Landschaften wiederherstellen, so dass wir uns hier auch „Jenseits von Afrika“ auf spannende Forschung freuen dürfen.