Pakistan CBD Hanf

Auch Pakistan erhofft sich vom Megatrend CBD Hanf in der Landwirtschaft Profite, schließlich sinkt die Baumwollproduktion seit Jahren (Bild von Abdullah Shakoor auf Pixabay).

Als die Engländer in ihren letzten kolonialen Zuckungen Pakistan erschufen durch die Teilung Indiens, da entstand mit diesem Kunststaat auch ein Land mit enormer landwirtschaftlicher Tradition. Heute hat man zwischen Karachi und Islamabad zwar Atombomben am Start, aber viele Leute hungern und hier sollen nun CBD und die Hanfpflanze für neue Chancen sorgen. Besonders akut ist nämlich die Situation auf dem Markt für Baumwolle, der seit Jahren schrumpft – Kunstfasern sind billiger und verbrauchen nicht so viele Ressourcen. Die pakistanischen Bauern erwirtschaften freilich mit der Wolle bis dato 8% vom Bruttoinlandsprodukt und mehr als 60% der Exporte! Wenn weniger Baumwolle nachgefragt wird, dann ist das für den Wohlstand ähnlich katastrophal wie wenn in Thailand wie aktuell zu besichtigen weniger Touristen kommen. Einige Länder haben wenig diversifiziert, da wollen wir von den Ölstaaten am Golf gar nicht reden. CBD Hanf und damit die Gewinnung und Verarbeitung von Cannabidiol soll in Pakistan nun für neue Möglichkeiten sorgen auf dem Acker – ist das realistisch in dem immerhin auch sehr konservativen, muslimischen Land?

Gras als normales Produkt im Halbdunkel?

So in etwa könnte man das sagen, denn in Pakistan ist Hanf zwar streng verboten wie überall unter dem Schwert des Propheten, aber trotzdem wächst die Pflanze praktisch überall. Selbst auf den Straßen der Hauptstadt sind immer wieder verdächtige Blüten am Wegesrand zu sehen und zu erschnuppern und im Prinzip ist das eine Art Schattenwirtschaft mit entsprechendem Knowhow. Anstatt das weiter zu verteufeln wie in Bayern setzen selbst die konservativen Sittenhüter im Mittleren Osten nun auf eine Legalisierung, auf einen schwunghaften Ausbau der ohnehin vorhandenen Kapazitäten. Nicht psychoaktiver CBD Hanf kommt weitestgehend ohne Pestizide aus, braucht viel weniger Wasser als die gierige Baumwollpflanze und natürlich kann dieses Marihuana auch zurechtkommen mit den in Pakistan durchaus imposanten Wetterkapriolen.

Dem Alkoholverbot ein Schnippchen schlagen: In muslimischen Ländern ist Alkohol nicht erlaubt und entsprechend offen sind viele Menschen für Hanfprodukte. Die aktuelle Debatte engagiert sich aber nicht einfach nur für Cannabidiol als Genussmittel oder Medizin, sondern geht viel weiter. Eignet sich das Gras auf dem Feld als wichtiger Helfer im Kampf gegen den Klimawandel? Schwarzer Pakistani heißt eine berühmte Sorte Knetmasse, die Kenner als Haschisch zum Rauchen schätzen, allerdings ist da natürlich THC drin für den gewünschten Rausch. Und überhaupt war und ist die Region am Hindukusch seit Jahrtausenden ein Hotspot für Cannabinoide, was die aktuellen Pläne auf eine historische Grundlage stellt.

CBD Produkte im Visier extremer Bürokratie

Wer denkt in der EU wären Bürokraten ein schlimmes Übel, der sollte mal nach Pakistan und Indien schauen. Das Erbe der Engländer hat dort wirklich kafkaeske Behörden entstehen lassen. Um nun Hanf und damit CBD-Öl herzustellen beziehungsweise anzubauen, braucht es logischerweise auch Investitionen und hier liegt das Problem. Verwickelte Entscheidungsprozesse werden nämlich massiv verstärkt durch eine grassierende Korruption und ein praktisch neues Wirtschaftsmodell wird von den alten Eliten wie Militär und Klerus ausgesogen. Lizenzen, Zertifikate und so weiter sind in dem Land eine Eintrittskarte für Bakschisch und solche „Gefälligkeiten“ sind Gift gerade für Kleinbauern.

Erste Unternehmen wagen den Schritt trotzdem. Entscheidend ist die Verwendung klimafreundlicher Technik, damit aus dem Hanf anbauen eine positive CO2 Bilanz wird. Wohl ab März oder April sind die ersten offiziellen, legalen Ernten zu erwarten und Sorge macht den Startups der Einstieg großer Konzerne. Schon engagieren sich in Pakistan Tabakunternehmen mit Milliarden Dollars und die schauen sehr interessiert auf CBD-Öl als Option gegenüber den nun wirklich überall zunehmend geächteten Zigaretten. Eine Zusammenarbeit aus internationalen Experten und lokalen Kennern der Hanf Szene, den Farmern dieses wunderschönen Hochlands sozusagen, wäre von großem Vorteil. Und vielleicht könnte Marihuana ohne Rausch anbauen auch eine Möglichkeit bieten für die gelangweilten, vor sich hin ballernden Taliban in Afghanistan, was ja gleich um die Ecke ist?