Schweiz CBD-Hanf THC

In der Schweiz enthalten einige Produkte mit CBD-Hanf offenbar zu viel THC und wir schauen auf die Tests für solche Cannabinoide (Bild von Jozsef Farago auf Pixabay).

Die Kantonschemiker sind verantwortlich für einen Rückruf von Produkten mit Cannabidiol in der Schweiz, bei denen der psychoaktive Anteil zu hoch ausfällt. Konkret geht es um Angebote wie klassisches CBD-Öl und auch Hanftee sowie mal wieder um die beliebten Grasblüten, denen ja gerne von Behörden immer mal eine Abweichung von der Norm unterstellt ist. Besonders betroffen ist die Region um Zürich und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gab jüngst einen entsprechenden Hinweis. Worum geht es beim Vollspektrum CBD-Hanf und was ist mit zu viel THC Anteil überhaupt gemeint, damit von möglichen Gefahren überhaupt gewarnt werden muss?

Testlabore wollen saubere CBD Produkte

Nun meint verunreinigt nicht sofort Schwermetalle, Keime und Mikroben, was für die allermeisten Offerten im CBD Shop online unter Garantie ausgeschlossen werden kann. Vielmehr versuchen die staatlich bestellten Chemiker – sowas gibt’s bei den Eidgenossen – je nach Kanton eine Art gesamtschweizerische Aufsicht und Kontrolle beim Cannabidiol und dabei werden nun regelmäßig Warnhinweise verschickt an die Verbraucher.

Im Interesse steht mal wieder das psychoaktive THC, das allerdings im Vollspektrum Hanf wirklich nur zu einem extrem geringen Anteil vorhanden ist. Bis zu 1% dürfen es maximal seyn und selbst wenn hier mal eine Blüte ein halbes Prozent mehr hat oder im CBD Liquid ein paar Promille THC zu viel drin sein sollten – eine echte Gefahr geht davon nicht aus! Um überhaupt auch nur einen Rausch zu spüren müssten die Konsumenten schon mehrere Flaschen Marihuana Öl trinken oder Joints Kette rauchen, was praktisch niemand machen dürfte zumal als Patient.

CBD Händler fordern klare staatliche Regulierungen

So darf etwa ein Hanfsamenöl höchstens 20 mg/Kg und für Cannabinoide im Tee nur 0,2 mg/Kg THC enthalten sein, was die Labore mit der Verträglichkeit dieser Substanzen begründen. Nun würde das zwar im Umkehrschluss heißen, dass alle Menschen etwa in den USA oder Kanada praktisch vor die Hunde gehen, ist doch dort das Gras vollständig legal und man darf schon fragen, ob in der Schweiz mal wieder der Geist weht der Calvinisten, die jeden Rausch und jede auch nur theoretische Möglichkeit zum Rausch unterbinden möchten?

Außerdem kritisiert die Prüfer unlautere Heilsversprechen durch Cannabidiol. Es gäbe noch keinen wissenschaftlichen Nachweis – aber den gibt’s für Omega-Fettsäuren auch nicht per se und man müsste einfach mal einen Blick werfen in die internationale Hanf Forschung, wo sehr wohl eine Menge Studien zu vielen Indikationen für CBD und auch THC vorliegen.

Die Händler sind verständlicherweise erregt. Immerhin gibt’s CBD-Öl nun schon seit mehreren Jahren bei den Eidgenossen und die nun großspurig verkündete viel zu spät zustande kommt – viele Läden müssen plötzlich Produkte zurückrufen, die bei Tests in anderen Fachlaboren ein einwandfreies Siegel bekamen! Ganz klar nennt die Branche hier die Regierung in der Pflicht, die überhaupt kein einheitliches Messverfahren vorschreibt und so ziemlich willkürlich Prüfungen durchführt, die sich von Außenstehenden nicht nachvollziehen lassen.

Diese Debatte kennen wir ja auch in Deutschland, wo Staatsanwälte unter fadenscheinigen Angaben Hanfgeschäfte ausräumen lassen mit Verweis auf angeblich, vielleicht, eventuell zu viel THC – und dann Monate später kleinlaut einräumen, man habe sich eben geirrt! Auch wenn ein Produkt wie das CBD vielseitig ist, hilfreich und beliebt, heißt das eben nicht die Zustimmung des Staates, der nun mal vor allem beim Thema Cannabinoide immer noch meint agieren zu müssen wie im 20. Jahrhundert.