Cannabinoide THC CBD

Medizinischer Hanf wirkt bei einigen Erkrankungen besser durch einen höheren Anteil THC als durch CBD und die Ratio der Cannabinoide wird erforscht (Bild von M. Maggs auf Pixabay).

Aus der Botanik kommen eine Menge hochwertiger und natürlicher Heilmittel, doch zweifellos ist der Hanf dabei besonders vielseitig aufgestellt. Die als Cannabinoide bezeichneten Inhaltsstoffe sind beim Vollspektrum Präparat durch das Zusammenspiel von Terpenen und Flavonoiden eine kraftvolle therapeutische Option und die Forschung interessiert sich hier zunehmend für eine bestmögliche Ratio. Schmerzen zum Beispiel oder genuin psychische Beschwerden auf der anderen Seite erfordern ein spezielles Verhältnis der Cannabinoide THC und CBD und wir wollen dazu mal die neusten Erkenntnisse sichten. Leider zirkulieren immer noch eine Menge unwissenschaftlicher Stories in den Medien und wer sich für effektive Pflanzenmedizin interessiert lässt das Gerede von „Rauschgift“ und so weiter besser links liegen, dahinter verbirgt sich nur Ideologie und keinerlei Fakten.

THC zum Genuss, CBD als Kur?

Diese Formel wird manchmal beschrieben und doch stimmt es überhaupt nicht, das psychoaktive THC allein als Genussmittel zu bezeichnen. Selbst in der Krebstherapie spielt es eine große Rolle und entscheidend ist die Aktivierung körperlicher Prozesse durch die Inhaltsstoffe aus dem Hanf. Solcherlei kann die berauschende Substanz genauso gut leisten wie das CBD, das wiederum wie ein heißes Bad oder die Sauna stimuliert, erfrischt und zugleich entspannt beim Konsum.

Neue Untersuchungen zeigen nun genauer, wie THC sehr wohl therapeutisch als Kur und Medizin wirkt und manchmal bei der Ratio der Cannabinoide sogar etwas weniger CBD beim Anteil hilfreich sein kann! Das haben gerade Forscher an der Universität von New Mexico konstatiert, die über eine App die User befragen und die Ergebnisse dokumentieren etwa zu den kurierten Beschwerden bis zum Hanfprodukt und auch der eigentlichen Wirksamkeit.

Konsummethode hat Einfluss auf die Therapie

Festgestellt wurde am Beispiel Übelkeit, wie THC effizienter wirkt als etwa ein CBD Isolat und im Schnitt wurde beim Konsumieren von Marihuana innerhalb von fünf Minuten eine Besserung erreicht. Besonders schnell ging das durch das Rauchen von Joints, also Zigaretten mit Gras, während oral zu verzehrende Produkte und der Vaporizer etwas länger brauchten bis zum Einsetzen der gewünschten Effekte.

Der Studienleiter, ein Professor für Psychologie, bezeichnet die Ergebnisse als ein bisschen überraschend, weil in der Öffentlichkeit CBD und damit Cannabidiol fast ausschließlich als Medizin und THC als ausschließlich berauschend betrachtet werden – doch faktisch bieten beide Substanzen eine kräftige Potenz zur Linderung von Erkrankungen. Insgesamt wurden 886 Konsumenten befragt. Besonders gut schnitten Blüten ab, die als Sativa Gras oder Hybrid bezeichnet werden während die eher beruhigenden Indica-Sorten etwas weniger Linderung brachten.

Wie wirkt Hanf am besten als Medizin?

Aktuell gibt’s noch nicht wirklich abschließende Behandlungsempfehlungen für die Ärzteschaft und gerade bei der Ratio, dem Verhältnis der Cannabinoide ist noch eine Menge zu erforschen. Grundsätzlich jedoch interagiert Hanf mit unserem körpereigenen Endocannabinoid-System und das wiederum regelt von Stress bis Entzündungen viele für die Gesundheit wichtige Faktoren. Die neuen Erkenntnisse nun machen klar, dass das Geschwätz vom gefährlichen, berauschenden THC überholt ist und es vielmehr zusammen mit dem CBD in der Forschung drauf ankommt, die Wirkungsparameter aller Inhaltsstoffe zu verstehen.

Auf diese Weise bekommen wir eines Tages die passgenaue Hanfmedizin vielleicht als Pille serviert und bis dahin gilt beim Selbstversuch die Regel der vorsichtigen Dosierung zum Einstieg. Auch ein von Mensch zu Mensch unterschiedlicher Metabolismus dürfte bei der Wirksamkeit mit reinspielen und nur weil in Medien oder Politik einige Cannabinoide verteufelt werden sagt das noch lange nichts aus über deren vorzügliche Eigenschaften in der alternativen Naturheilkunde.