Manchmal, aber nur manchmal wird auch in Deutschland zum Thema Cannabinoide und zum CBD-Öl geforscht und auch bei uns kommen die unvermeidlichen Erkentnisse zur Wirksamkeit und Popularität der Hanfpflanze. So geschehen bei einer aktuellen Studie über CBD Medizin bei Parkinson – fast zehn Prozent der Patienten mit dieser schweren Autoimmunerkrankung verwenden das nicht berauschende Cannabidiol zur Reduktion der Beschwerden. Gut die Hälfte dieser Leute berichtet eine Besserung. Zum Einsatz kommt natürlich auch das psychoaktive THC, weil Hanf auf Rezept hierzulande endlich erlaubt ist, auch wenn der Zugang politisch wie üblich erschwert wird mit allen Mitteln. Was kann das frei verkäufliche und laut Untersuchung ebenso hochwirksame CBD leisten bei einer Erkrankung mit Parkinson und wie steht es um einen Selbstversuch? Ist die Anwendung sicher?
Forschung will endlich belastbare Daten zum CBD sammeln
Andere Länder sind ja schon viel weiter und neurologischen Institut in Hamburg-Eppendorf wacht man langsam auf, will nun mehr Daten sammeln und herausfinden, welche Cannabinode wie genau gegen die beschwerlichen Symptome von Parkinson hilfreich sein können. Im Moment habe die Wissenschaft in Deutschland, so die Auskunft durch Professor Dr. Carsten Buhmann, cooler Name übrigens, fast keine Ahnung von CBD und die Befragung von Patienten ist hierzulande beim Thema schwierig. Immerhin bekam man eine Umfrage über die Deutsche Parkinson-Gesellschaft hin, die haben dort mehr als 20.000 Mitglieder und können sehr wohl Auskunft geben über die Verwendung von CBD-Öl und anderen Inhaltsstoffe aus den Marihuana Blüten.
Zwei Jahre hat das Projekt fast gedauert und etwa 1300 Fragebögen schließlich ausgewertet. Demnach ist die Verwendung der Cannabinoide sowohl auf Rezept wie auch beim Kaufen der CBD Produkte online sehr verbreitet. Die Patienten gaben neben der Wirksamkeit Gründe an, warum in vielen Fällen zwar Interesse besteht, es bis dato jedoch noch keinen Selbstversuch gab:
- 51% verweisen auf die absurde Rechtslage beim Hanf,
- 28% wissen nicht genau, welche Konsum Methode bei Parkinson am besten wirkt und
- 9% kennen die Unterschiede zwischen THC und CBD bestehen nicht.
Der Rest freilich macht gute Erfahrungen mit Hanfprodukten und eine Linderung wird zum Beispiel berichtet bei Schmerzen und Muskelkrämpfen, bei Depressionen, Angst oder auch einem Tremor.
Patienten wünschen sich endlich Beratung zum CBD durch Ärzte
Generell ist in Deutschland politisch eine Behandlung mit Cannabidiol oder gar THC nicht erwünscht und so gibt es leider keine Fortbildung, keine Hilfe für behandelnde Mediziner. Die chemische Keule allein soll es richten und wer an Parkinson leidet und Hanf einnehmen möchte, darf sich mit der Krankenkasse herumschlagen oder vom Hausarzt hören, das wäre doch süchtigmachendes Rauschgift. Das Gesundheitssystem, so die Macher der Studie aus Hamburg, sollte aber gerade jetzt endlich Cannabinoide auf die Agenda packen und erforschen – sehr viele Betroffene wünschen sich eine adäquate Beratung und eben keine paternalistischen Belehrungen durch den Dorfdoktor, der zusätzlich vielleicht für die CDU im Gemeinderat sitzt.
Es ist kaum verwunderlich, wenn explizit Leute in Großstädten und in jüngeren Jahren die Hanfmedizin und CBD gegen Morbus Parkinson ausprobieren. Die fatal falsche Botschaft der Politik über Cannabidiol dringt in den urbanen Zentren weniger durch als auf dem Lande und davon profitieren Betroffene durch eine schonende, natürliche Linderung ansonsten nur sehr schwer zu ertragender Symptome.
Selbst die Forscher an der Uni können sich nicht ganz lösen von den hierzulande kursierenden Fake News und verweisen auf den angeblichen Placebo Effekt durch CBD und THC. Aber immerhin wäre dieser so stark, dass Patienten weniger leiden! Gefordert werden größere Studien endlich auch auf deutschem Boden in die Hanfmedizin der Zukunft und falls dann die Medikamente aus Basis der Cannabinoide an den Start gehen, bleibt für die Patienten hierzulande vielleicht mehr hängen als vom Biontech Impfstoff aus Mainz.
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