Im Zuge der Neolithischen Revolution und damit der Sesshaftwerdung des Menschen an verschiedenen Orten der Welt beginnt auch der Aufstieg diverser Nutz-und Heilpflanzen. Diese werden gezielt angebaut und wenn wir heute CBD Produkte aus dem nicht berauschenden Marihuana gewinnen, dann ist das nicht viel anders als bei unseren Vorfahren. Neue Studien zeigen nun, dass der Hanf Anbau in seiner Geschichte ziemlich sicher in Fernost begonnen hat. Sicher ist das eine Ironie, werden doch Konsumenten der Cannabinoide als Inhaltsstoffe gerade in Ländern wie China oder auch Japan absurder Strafverfolgung ausgesetzt – trotz einer mindestens 6500 Jahre währenden Historie des Gebrauchs!
Nutzhanf als uralte Kulturpflanze
Domestiziert und damit erstmalig nutzbar gemacht sind Hanf-Gewächse wohl vor rund 12.000 Jahren in Asien. Herausgefunden hat das ein internationales Team von Wissenschaftlern, die mehr als einhundert verschiedene Varianten untersucht nach regionalen Besonderheiten und die damit einhergehende Zucht durch den Menschen.
Es dauerte zwar noch einige Jahrtausende bis zum selbstverständlichen Gebrauch im Alltag, aber was wir heute zum Beispiel in China mit der Bronzezeit rund um das sagenhafte Xia Xia oder eben als die mehr fassbare Shang-Dynastie bezeichnen, waren kulturelle Zentren mit intensiver Hanf Nutzung. An der Universität von Lausanne interessiert man sich für den Gebrauch selbst, der wohl erst später explizit auf eine Anwendung als Medizin und Genussmittel abzielte.
Cannabinoide im Wechselspiel mit menschlicher Evolution
Im Nutzhanf und Gras stecken beispielsweise CBD, THC, CBG und vieles mehr, was sich heute besser verstanden exzellent einsetzen lässt gegen eine ganze Reihe von Erkrankungen. Auch zur Prävention und eben zur Entspannung werden Cannabinoide verwendet. In den Vorzeiten zumal den besonders grauen ging es aber vor allem um die Herstellung von Kleidung aus Hanf, um Seile, Segel, Taue und natürlich um Lebensmittel und die Gewinnung von hochwertigem Öl. Es wäre eine spannende Frage für alternative Szenarien zu spekulieren, wie sich Homo Sapiens wohl ohne Cannabidiol und Marihuana entwickelt hätte, aber in jedem Fall ist ein enges Zusammenwirken zwischen den Menschen und dem Hanf nicht mehr zu leugnen.
Bis dato vermuteten Forscher den Ursprung zwar schon lange in Asien, hielten aber den Himalaya oder auch Gebiete im heutigen Pakistan für mögliche Ausgangspunkte vom gezielten Anbau. Heute gäbe es mitunter sogar noch relativ unveränderte Landrassen etwa in China und überhaupt finden Archäologen in entsprechend historischer Keramik immer wieder Hanfreste, selbst in Taiwan oder auch Japan. Um das Jahr 2000 v. Chr. herum wanderte der Brauch bis nach Europa.
Aus den wilden Vorläufern schließlich wuchs und wurde gezüchtet, was wir nun als gegen Schmerzen und Entzündungen hilfreiche CBD-Blüten konsumieren, als Marihuana auch mit THC und in diesem Licht scheinen die Verbote in vielen Ländern absurd und sind das Ergebnis einer Absage an Naturmedizin zugunsten der chemischen Keule aus der Pharmaindustrie. Ebenfalls sehr aktiv betrieben wurde schon immer der Anbau von Faserhanf mit einem hohen Stamm, der wenig verästelt und eine Menge Zellulose bildet. Aufgrund neuer Untersuchungen und dieser langen Historie wäre es fatal die Pflanze weiter zu ignorieren und ihren Gebrauch zu bestrafen – Herausforderungen wie Klimawandel oder der Kampf gegen multiresistente Keime lassen sich ziemlich sicher mit Gras im Gepäck besser angehen als ohne.
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