Eine frische Studie zu epileptischen Anfällen und Cannabidiol fokussierte dieser Tage auf die Frage nach der Memorierung. Sind Patienten durch CBD etwa in ihren Fähigkeiten sich zu erinnern irgendwie beeinträchtigt und welchen Einfluss haben die Cannabinoide auf das Arbeitsgedächtnis? Ganz allgemein ist ja bekannt und nachgewiesen, dass CBD-Öl und all die anderen Präparate aus dem Hanf keine sogenannte psychoaktive Wirkung haben und das ist dann auch der Grund für den politisch relativ liberalen Umgang an dieser Stelle. Zugleich zirkulieren aber eine Menge lancierter Falschmeldungen und die Forscher haben sich CBD bei Epilepsie und den Einfluss auf das Erinnerungsvermögen genauer angeschaut. Müssen sich gerade die jüngeren Patienten sorgen machen oder zeigt sich der Hanf auch hier mal wieder als gut verträgliche, schonende Option aus der Naturheilkunde?
Neuronale Aktivitäten durch CBD im Visier
Wer das liest wird vielleicht schnell von einem Rausch reden durch CBD, doch gemeint sind Scans im präfrontalen Kortex, wo ganz allgemein Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit und eben das Erinnern gebildet sind. Beim Konsum von Cannabidiol lassen sich dort Aktivitäten zeigen, die jedoch laut der neuen Studie keinerlei Einfluss haben auf das Arbeitsgedächtnis. Dieses brauchen wir beim Memorieren alltäglicher Verrichtungen genauso wie beim Strukturieren etwa im Dialog mit anderen Menschen und Patienten mit Epilepsie leiden hier oftmals besonders. Häufig können sich Epileptiker schlecht erinnern und die Medizin hat nun geklärt, dass die Gabe von Hanfmedizin keinen zusätzlichen Schaden anrichtet, ganz im Gegenteil.
CBD Isolate immer häufiger im Einsatz: Neben der Klärung solcher eventuellen Risiken ging es den Forschern aber auch um Hinweise, nach denen Cannabinoide bei einigen Leuten kognitive Herausforderungen auslösen. Um ganz sicher zu gehen kam deshalb ein CBD Isolat zur Verwendung bei der Studie, das verzichtet im Gegensatz zum Vollspektrum Hanf auf jede noch so winzige Spur THC und ist daher für entsprechende empirische Erkenntnisse in der Forschung sehr aussagekräftig.
Aufbau der Epilepsie Studie und Resultate zum CBD als Medizin
Eingängig gecheckt wurden deshalb die Gehirnaktivitäten von insgesamt 20 Patienten. Sie bekamen eine stabile Dosis Cannabidiol und auch eine Vergleichsgruppe mit gesunden Personen wurde für die Studie herangezogen. Mittels der berüchtigten Röhre und spezieller MRI-Scans wurde untersucht, wie die Teilnehmer zum Beispiel auf Fragen antworteten sowohl nach wie auch ohne die Einnahme der CBD Produkte. Grundsätzlich schnitten die Epilepsie Patienten schlechter ab als die Gesunden beim Test vor dem Beginn mit CBD Hanf als Therapie, doch nach der Gabe hielt sich die Waage zwischen beiden Gruppen. Möglicherweise helfen Cannabinoide den von Epilepsie betroffenen Personen sogar beim Memorieren, so die Wissenschaftler, und man sollte umgehend an dieser Stelle weiter forschen.
Gerade weil Aktivitäten in Regionen beobachtet worden des Gehirns, die direkten Bezug haben zur Erinnerung und zur Bildung von Sprache, die ja sowieso eine Art flexibles Erinnern am laufenden Band darstellt, sind die Forscher zuversichtlich für zusätzlich positive Wirkungen durch CBD. Selbstkritisch werden aber einige Limits der Studie genannt, was folgende Fragen für künftige Untersuchungen dieser Art aufstellt:
- Wie reagieren die verschiedenen Typen der Epilepsie auf CBD?
- Welches Wechselspiel geht Cannabidiol beim Erinnern mit anderer Medikation ein?
- Spielen Dosierung und Konsummethode für die Aktivitäten im Kortex eine Rolle?
Teilgenommen haben darüber hinaus nur Erwachsene. Leider sind von epileptischen Anfällen aber eben häufig Kinder betroffen und die Mediziner meinen, hier künftig ebenfalls mehr forschen zu wollen. Die Studie ist trotzdem schon eine wertvolle Grundlage für Ärzte, die Fragen von Patienten zum Einfluss der Cannabinoide auf das Erinnerungsvermögen bekommen – eine erste vorsichtige Entwarnung ist hier nämlich sehr angebracht.
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