US-Army CBD

Die US-Army verbietet den Soldaten CBD einzunehmen, man fürchtet den Hanf an der Waffe, verkauft aber Schuhe für Veteranen aus Cannabis (Bild von skeeze auf Pixabay).

Cannabis an der Waffe geht natürlich gar nicht, sprach der General und köpfte eine Flasche Rotwein – die US-Army verbietet CBD für die Soldaten nun ausdrücklich. Obwohl Cannabidiol keinen Rausch auslöst, flattern entsprechende Depeschen durch die Stäbe und so werden Hanfprodukte aus der amerikanischen Armee erstmal verbannt. Allerdings gilt das nicht für Veteranen und für CBD Produkte, mit denen sich Kasse machen lässt, weil die Militärs hier explizit nun Schuhe im Sortiment haben aus Nutzhanf! Mag sein, dass CBD-Öl hochwirksam ist gegen Schmerzen und schlechte Stimmung nach dem Gefecht mit Taliban und Co, doch im Fokus der obersten Heerführer der USA steht mal wieder das eigentlich im rauscharmen Hanf so gut wie nicht vorhandene THC. Dessen Limit ist gesetzlich viel zu gering für eine psychoaktive Wirkung, aber um ganz sicher zu gehen, dass niemand bekifft die Atomraketen nach China sendet, wird auf Cannabis in allen Formen streng kontrolliert in den Kasernen der US-Army.

CBD im Soldatenkopf – ein Nachteil im Gefecht?

Einmal ist das natürlich nicht untersucht, andererseits sind Drogen ein uraltes Kampfmittel. Zur Stärkung der Moral und zum Durchhalten haben selbst die Deutschen ihre großen Blitzkrieg Siege im Zweiten Weltkrieg wohl zu einem guten Teil dem im Blut pulsierenden Pervitin zu verdanken, dass heute als Crystal Meth viele Menschen massiv gefährdet. Cannabis lässt sich damit nicht vergleichen, aber die Generäle sind meistens Trinker und denken beim Hanf an lallende Idioten, faul und dumm, wie es die Propaganda im „War on Drugs“ seit Nixon versucht zu verkaufen.

Cannabidiol ist jedoch nicht berauschend, sondern einer der mehr als hundert hochwertigen Inhaltsstoffe aus der Hanfpflanze und die Wissenschaft vom Gras entwickelt sich beständig weiter. In den letzten Jahren griffen immer mehr Krieger in den USA zum CBD-Öl und zu den Salben bei Schmerz und Entzündungen, was ja nach langen Märschen in den Knobelbecher Stiefeln keine Seltenheit ist. Lange  Zeit drückte zumindest die US-Navy beim CBD ein Auge zu und auch die berühmten Marines hielten Erholung der gestressten Soldaten für wichtiger als die üblichen Anti-Hanf Märchen aus der Mottenkiste. Nun aber gibt’s offiziell die Rolle rückwärts und beim Dienst an der Waffe müssen die Leute auf Cannabidiol erstmal verzichten.

THC im CBD-Öl gefährlicher als iranische Gotteskrieger?

So in etwa. Den Generälen geht es laut Berichten zufolge um die Integrität der Drogentests im Hause. Ein Check auf THC könnte auch beim Gebrauch vom CBD Vollspektrum-Öl anschlagen, weil dort winzige Restspuren drin sind von der berauschenden Substanz, die freilich bei Limits im Promillebereich keine psychoaktive Wirkung mehr entfalten kann. Vielleicht denkt man im Stab der US-Army aber, die Kämpfer kippen sich CBD-Öl flaschenweise hinter den Latz wie das bei den Bierdosen der Fall ist oder reiben sich von früh bis abends mit einer Hanfsalbe ein?

Bundesrecht erlaubt Nutzhanf und CBD eigentlich: Man könnte also auch das Testverfahren so angleichen, dass die gesetzlich erlaubten Maximalwerte beim THC berücksichtigt werden – doch die Army will keine neue Medizin in ihren Reihen und meint, es könnten bei entsprechender Lockerheit auch ein paar heimlich kiffende Soldaten durch das Raster fallen! Sicher ist das ein Punkt, aber CBD hat so wenig THC mit drin, dass sich dies dann wiederum nur mit einem Joint Marihuana vergleichen ließe, der vor Wochen geraucht wurde.

Veteranen können Hanfschuhe kaufen

Anders sieht es aus bei ehemaligen Soldaten in den USA. Es gibt hierfür das Department of Veteran Affairs und dort gibt’s schon lange die Diskussion, das hochwirksame Marihuana als Medizin für die einstigen Krieger zur Verfügung zu stellen – viele leiden an traumatischen Erlebnissen, können nicht schlafen und vieles mehr. Allerdings verwehrt sich Präsident Trump und seine angeschlossenen Hinterwäldler hier neuen Regeln, so dass Berichten zufolge die kranken Ex-Kämpfer in eine Dispensarie fahren müssen und sich Gras auf eigene Kosten kaufen. Immerhin bewegt sich ein bisschen was, da gerade die hauseigenen Produktionsstätten für Militärkleidung Schuhe aus Hanf ins Sortiment nehmen – und diese entsprechend als robust und qualitativ preisen.

Minimalistisch, atmungsaktiv, komfortabel – alles soll passen für die müden Füße und dann verweist die US-Army in ihren Fachläden sogar auf den Umweltschutz, wo rauscharmes Cannabis, aus dem ja auch das oben verbotene CBD gewonnen wird, sehr wohl viele Optionen zur Entlastung bieten kann. Sicher sind diese Schuhe nun ein kleiner Schritt in eine Art Normalisierung im Umgang mit Hanf und so lange die Soldaten im Einsatz nicht auf die Idee kommen, vielleicht den eigenen Schuh mal auf dem Feuer zu rösten, ist weiterhin wie immer alles Spitze in Amerika.