CBD-Öl Covid-19

Hintergrundbericht zur Frage, ob CBD-Öl wirklich helfen kann gegen Covid-19 und wie Hanf im Kampf gegen das Coronavirus erforscht wird (Bild von athree23 auf Pixabay).

Auffällig oft finden sich seit Beginn der Pandemie rund um das Coronavirus Berichte über eine möglicherweise hilfreiche Wirkung von CBD. Das nicht berauschende Cannabidiol ist bekannt und immer besser erforscht in puncto einer medizinischen Indikation und viele Effekte könnten gegen den fiesen Erreger aus Fernost für zusätzliche Abwehrkraft sorgen. Natürlich wird das bei uns weniger berichtet und den Medien wie Politikern ist vor allem die Maske von der Wiege bis zur Bahre wichtig, aber Länder mit einer modernen Medizinforschung sind beim CBD Hanf schon viel weiter. Wie aber können wir Fake News von wirklich aussagekräftigen Reports unterscheiden? Einige Glücksritter benutzen den Boom rund um Cannabinoide und die Furcht vieler Leute vor einer Erkrankung, um CBD-Öl als genuin hilfreich bei Covid-19 zu preisen, doch nicht jedes großspurige Versprechen ist auch durch die Wissenschaft bereits belegt. Wie ist der Stand der Forschung zu Cannabidiol und Coronavirus und was hat Donald Trump damit zu tun?

Trumps Corona Therapie: Remdesivir, Dexamethason – und CBD-Öl?

Um zu verstehen auf welche Weise Hanf mit CBD gegen den Erreger helfen könnte, lohnt sich ein Blick auf die Behandlung des Amerikanischen Präsidenten. Klar wissen wir nicht, ob das alles so stimmt und deutsche Medien gefallen sich in Ferndiagnosen, aber die berichteten Medikamente sind ohne Zweifel die aktuell schärften Waffen der Menschheit im Kampf gegen Covid-19. Während Remdesivir und der kolportierte Cocktail mit Antikörpern hier keine Rolle spielen für unsere CBD Reportage, sieht es beim Dexamethason schon ganz anders aus.

Janusköpfiger Medizinklassiker: Das berühmt-berüchtigte Steroid geht auf die Nieren, macht euphorisch und ist vor allem extrem kraftvoll gegen Entzündungen. Coronavirus befällt gerne die Lungen bis hin zur Pneumonie und statt der chemischen Atombombe schauen Ärzte eben nach Alternativen. Hanf mit CBD als Medizin ist ebenfalls bestens bekannt für die entzündungshemmende Wirkung! Es liegt also nahe, das Cannabidiol noch stärker in den Fokus zu nehmen und da sind wir dann schon bei den aktuell wirklich seriösen Untersuchungen. Donald Trump auf Steroiden war und ist recht unterhaltsam, aber mit Hanfmedizin könnte sich das noch steigern.

Die wichtigsten Cannabinoide aus der Hanfpflanze

Das Gewächs enthält weit mehr als hundert sogenannter Cannabinoide. Überhaupt erhielt Cannabis seinen Namen durch den Rückgriff auf das körpereigene Endocannabinoid-System des Menschen. Wie eine Autobahn im Leib sorgt dieses Netzwerk für die passgenaue Verteilung von Wirkstoffen und beim Konsum von CBD Produkten ahmen wir praktisch diese natürliche Verfahrensweise nach – therapeutische Effekte sind also nicht besonders überraschend. Im Fokus der Wissenschaft stehen heute zwar immer mehr auch noch recht unbekannte Cannabinoide wie CBG und CBN, doch bei den Studien zum Coronavirus beschäftigen sich die Forscher in erster Linie mit

  • CBD als Cannabidiol, nicht berauschend und aktivierend bei vielen körperlichen Prozessen,
  • THC als Tetrahydrocannabinol, berauschend und therapeutisch vor allem bei Schmerzen oder Übelkeit sehr effizent.

Ein CBD-Öl aus dem Fachhandel enthält immer nur sehr wenig THC, das bewegt sich unterhalb von 0,2%. Das verlangt der Gesetzgeber, der jede psychoaktive Wirkung ausschließen möchte. Durch das Vorhandensein alle Inhaltstoffe spielen die Cannabinoide durch den sogenannten Entourage-Effekt in einem dann als Vollspektrum Hanföl bezeichneten Produkt zusammen und das gilt bei vielen Indikationen als besonders hilfreich in der Medizin.

CBD und die Zytokin-Stürme durch Covid-19

Diese viralen Unwetter im Organismus stören die Kommunikation der Zellen und in großen Mengen wie bei Covid-19 kommt es zu massiven Entzündungen sowie gelegentlich sogar zu multiplem Organversagen. Untersuchungen zeigen hier, wie CBD-Öl diese Zytokin-Stürme bremst – sogar im Vergleich mit dem erwähnten Dexamethason schneidet Cannabidiol gut ab im Labor! Mit Hilfe von Fettmolekülen werden Blutzellen sozusagen präpariert wie die Menschen vor dem Sturm ja auch die Fenster vom haus abkleben. CBD erweist sich sowohl als ergänzendes Präparat wie auch alleine als ziemlich effektiv, wobei wohl auch die Terpene als sekundäre Pflanzenstoffe ihren Anteil leisten. Da sind wir wieder beim Hanf Entourage Effekt und Cannabidiol könnte als Option für eine Behandlung von Covid-19 dienen.

THC und die kraftvolle Immunantwort bei Entzündungen

Hier wiederum waren Mäuse im Labor die Hauptdarsteller, wobei die Nager an Erkrankungen der Atemwege litten mit Flüssigkeit in der Lunge und ähnlicher Pein. Solche Beschwerden samt einer zu geringen Sättigung mit Sauerstoff löst auch das Coronavirus aus und hier sogar das eigene, unglücklicherweise überschießende Immunsystem beteiligt – eigene Zellen werden attackiert im Angesicht der Erreger und das ist bekanntlich wenig erfrischend.

Im Labor freilich profitierten die kranken Mäuse durch die Gabe von THC und zwar massiv: Alle Nager starben an der Lungeninfektion, doch die mit THC behandelten Tiere blieben am Leben! Nun soll natürlich niemand einen dicken Grasdübel auf der Corona Station im Krankenhaus rauchen. Vielmehr geht’s um die akute Behandlung bei Covid-19, wenn die Lunge sich füllt und der Sauerstoff nicht mehr durchdringt. Ob diese vielversprechenden Ansätze aus der Forschung auf den Intensivstationen landen? Ein Wundermittel sind Cannabinoide nicht, wohl aber ein natürlich wirksamer Mechanismus, der körpereigene Prozesse hilft zu regulieren und wir sind gespannt, ob Hanf und CBD endlich mehr Beachtung finden wie es sich für eine uralte Heilpflanze eigentlich gehört.