Das südamerikanische Ecuador testet gerade die Verfütterung von CBD Hanf an Shrimps – taugt die Biomasse der Graspflanze als Ersatz für den normalerweise verwendeten Mais? Als regionaler Marktführer für die beliebten Meeresfrüchte leidet das Land an den weltweit recht hohen Rohstoffpreisen für Nahrungsmittel, was auch an der Umstellung bei vielen Bauern liegt, die derzeit lieber in noch teurere Früchte wie etwa Kakaobohnen investieren. Cannabidiol ist als Produkt aus dem Nutzhanf beliebt und zugleich dient die Nutzpflanze selbst als vielseitig verwendbares Gewächs, aus dem sich Kleidung, Seile und Papier herstellen lassen. Aus Ecuador bezieht vor allem China eine Menge Shrimps und die Produktion lag bei jährlich gut 600.000 Tonnen, bevor der asiatische Hauptabnehmer mit der verursachten Coronavirus Pandemie in die Parade fuhr. So haben Shrimp Bauern respektive Züchter nun das Problem von zu wenig Futtermaterial und wie anderswo rückt da nun der eigentlich für CBD-Öl extrahierte Hanf in den Fokus.
Nutzhanf als Rohstoff oder CBD-Öl als Endprodukt?
Während die nördliche Hemisphäre die Hanfpflanze vor allem zur Gewinnung der hochwertigen CBD Produkte nutzt, interessieren sich die Länder des Südens wie auch Ecuador für den weiterführenden Einsatz. Industriehanf könnte nach Ansicht lokaler Experten langfristig beim Umbau der Landwirtschaft entscheidend helfen und man möchte gezielt an einer auch jenseits von CBD nützlichen Produktion für den Einsatz zum Beispiel als Fischfutter arbeiten. Wir haben ja schon berichtet, wie Kühe und Schafe derzeit untersucht werden bei einer Fütterung mit Cannabidiol, aber die knackigen Shrimps sind zweifellos noch eine Besonderheit.
Cannabinoide als Medizin legal: Wie der Nutzhanf mit explizit nur geringen Anteilen THC ist in Ecuador die Verwendung von Therapien mit den Cannabinoiden legal seit letztem Jahr – Patienten können sich Blüten und Gras beim Arzt holen und eine Menge Erkrankungen damit lindern. Doch dabei bleibt man vor Ort nicht stehen und stellt nun die gesamte Pflanze in den Mittelpunkt, die nach Ansicht der Behörden und Berater ein großes Potential hat bis eben zum Ersatz beim Futtermittel in der Shrimp Produktion.
Herausforderungen für den Anbau in tropischen Gefilden
Im Norden wie in Europa oder Amerika wächst der Nutzhanf recht unproblematisch, doch in den Tropen ist das etwas anders: Wie stehts um Saatgut, das mit dem 12stündigen Lichtzyklus klarkommt beim Anbau – wenn wie beschrieben die meisten Samen und damit die Genetik bei der Züchtung aus dem kälteren Norden stammt? Aus anderen Staaten der Region wie Kolumbien gibt’s Berichte über entsprechende Versuche bei der Gewinnung von passendem Saatgut und die Ecuadorianer kaufen das dann mit Sicherheit ab. Steht nur noch die Frage zur Verträglichkeit vom CBD Hanf für die Shrimps, was immer mehr Bauern vor Ort mit positiven Erfahrungen beantworten! Offenbar fressen die Tiere zwar weniger, aber nehmen schneller zu – bekanntlich hat Hanf an dieser Stelle eine Menge Proteine am Start und Nährstoffe sowieso.
Zum Vergleich ist das weit schwieriger an zu bauende Zuckerrohr recht teuer zu kultivieren und die Erträge sind geringer, zumal hier die Exporte seit Jahren sinken wegen der sinkenden Nachfrage nach Süßstoffen. Die freiwerdenden Anbauflächen sind für Nutzhanf gut geeignet, so die Farmer, die kein sonderlich großes Interesse haben am Einstieg in den boomenden Markt für CBD Produkte. Es gäbe dazu schon viel Konkurrenz und darum könnten sich Privatinvestoren kümmern, während staatliche Gelder vielmehr die nationale wichtige Shrimp Produktion unterstützen. In Ecuador wurde da schon eine Menge Kapital in den Sand gesetzt etwa bei der Farm von Süßwasser-Hummern, die später niemand kaufen wollte. CBD-Öl wird es also von dort erstmal nicht geben, zumindest aus staatlicher Herstellung, aber ein guter Anteil Shrimps auf dem Weltmarkt könnte schon bald mit Hanf fettgefüttert worden sein.
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