Momentan ist das deutsche Parlament ja vielleicht sogar längerfristig ausgehebelt, aber pro forma ist die Bundesrepublik weiterhin eine Demokratie und das lässt sich dieser Tage auch rund um den nicht berauschenden CBD Hanf besichtigen. So haben neulich die Fraktionen von Bündnis 90/ Die Grünen und von der Parteil DIE LINKE einen Antrag eingereicht, nach dem Cannabinoide auf dem Feld und bei der Verarbeitung endlich adäquat reguliert werden sollen. Trotz vor wenigen Monaten erfolgtem Urteil vom Europäischen Gerichtshof über nicht psychoaktive CBD Produkte hat Deutschland nämlich noch immer keine klare Gesetzgebung und wer sich über das Versagen rund um die Covid-19 Impfung ärgert findet beim medizinischen Marihuana genau die gleichen Politiker in Verantwortung – ist das Nichtstun auf allen Ebenen also Methode oder können es Leute wie der Bundesgesundheitsminister Spahn oder seine für die Landwirtschaft verantwortliche Kollegin Klöckner fachlich einfach nicht?
Neubewertung der CBD Produkte und von Hanf als Rohstoff
Das fordert der aktuelle Antrag, den CDU/CSU und SPD wohl wie alle innovativen und wichtigen Vorschläge aus der Opposition ablehnen werden – seit Jahren hängt Deutschland auf vielen Gebieten der Medizinforschung, bei der Energiegewinnung oder bei alternativen Rohstoffen hinterher und das obwohl die Hanfpflanze seit Jahrtausenden auch in Europa bekannt und beliebt gewesen ist. Um zumindest erstmal den wichtigen, vielseitigen, ungemein flexiblen Nutzhanf aus den bisherigen Kategorien rund um Drogen und Rauschgift herauszunehmen, fordern Grüne und Linke unter anderem:
- den Nutzhanf als Rohstoff sofort aus dem Betäubungsmittelgesetz zu streichen,
- die Anhebung der THC-Grenzwerte von aktuell 0,2% auf dann 0,6%, was immer noch nicht ausreicht für einen Rausch, es den Produzenten aber weit einfacher macht – gelegentlich kann selbst bei größter Sorgfalt eine Ecke THC zuviel mit drin sein und da schlagen willfährige Staatsanwälte sofort Alarm und zerstören völlig sinnlos ganze Existenzen,
- Streichung der Bezeichnung „Neuartiges Lebensmittel“ für CBD Produkte, die schlicht aus botanischen Gründen nun mal Cannabidiol enthalten,
- den umgehenden Abbau bürokratischer Hürden für die Wirtschaft rund um Nutzhanf auf dem Feld.
Besonders der letzte Punkt gilt für Experten als extrem wichtig. Aktuell werden fleißige Bauern wie Idioten gezwungen, sich ständig in puncto CBD Hanfsamen bei der EU zu melden zur Zertifizierung und öfters kommt es sogar zur Vernichtung ganzer Ernten, nur weil wie schon erwähnt hier und da ein paar Promille zu viel THC in den CBD Blüten drinsteckt! Und auch die Forschung sollte endlich gefördert und ausgebaut sein, schließlich profitieren andere Länder schon seit Jahren von intensiver Hanf Wissenschaft, entwickeln passgenaue Medizin während in Deutschland CBD Shops wie Schwerverbrecher behandelt werden. In modernen Ländern wie USA oder Kanada gilt für Vollspektrum Hanf ein THC Grenzwert von 1% – warum ist das hierzulande nicht möglich?
Warum ist CBD Hanf so wertvoll für die Wirtschaft?
Mal ganz abgesehen vom medizinischen Einsatz – CBD-Öl hilft zum Beispiel bei Schmerzen, Stress, Entzündungen, Ängsten oder schlechtem Schlaf – geht’s beim Nutzhanf um noch viel mehr. In früheren Zeiten wurde das Gras als Rohstoff für Seile und Kleidung verwendet, doch Hanf eignet sich auch vorzüglich zum Reinigen ausgelaugter Böden als Zwischenfrucht. Unzählige umweltschädliche Praktiken in der Landwirtschaft ließen sich mit der Hilfe von CBD respektive dem Hanf reduzieren. Eigentlich erstaunlich, dass die vorgeblich auf Ökologie und Kampf gegen den Klimawandel ausgerichtete Bundesregierung stur die Blüten ignoriert – ist das Ideologie oder wie eingangs erwähnt blanke Inkompetenz?
Beim Antrag der Grünen und Linken handelt es sich daher um eine sehr sinnvolle Eingabe im Bundestag, die ökologische wie ökonomische Vorteile mit sich bringen kann, vorausgesetzt die aktuell verantwortlichen Kalkriesen verstehen diesen Ansatz. Davon ist leider nicht auszugehen wenn wir uns die bisherige Bilanz beim CBD-Öl anschauen, doch immerhin wissen Hanfpatienten und die Unternehmen, was bei möglichen Koalitionsverhandlungen im Herbst eine Rolle spielen dürfte.
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