Testverfahren Cannabinoide

Mit einem neu veröffentlichten Testverfahren für Cannabinoide können US-Unternehmen CBD Produkte nun exakt nach Anteil ausweisen (Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay).

Produkte mit CBD sind beliebt und sollten daher stets auch die entsprechenden Standards bei Qualität und Sicherheit erfüllen. Oft genug stellen Behörden fest, dass einige Hersteller beim CBD-Öl tricksen, die Speisen und Getränke mit Hanf oder auch das CBD Liquid für den Vaporizer nicht so optimal abmischen wie es Verbraucher und Gesetzgeber erwarten. In den USA wenigstens gibt es nun von staatlicher Stelle ein Testverfahren für Cannabinoide, das wird der Hanfindustrie endlich das nötige Werkzeug an die Hand geben für akkurate, zuverlässige Inhaltsstoffe. Unter dem Namen „Cannabis Quality Assurance“ wird das nationale Institut für Standards und Technologie es jedem Hersteller und Hanflabor ermöglichen, die eigenen Produkte mit CBD oder eben auch THC zu testen und zu exakt zu klassifizieren. Wenn also künftig auf dem CBD-Öl 10% Cannabidiol vermerkt sind, dann wird das auch stimmen und die Zeit der unseriösen Anbieter auf dem Markt geht zu Ende – zumindest in Übersee! Bei uns in Deutschland hingegen wird der beliebte, nicht berauschende Hanf von den Behörden wahlweise ignoriert oder im Auftrag der verständnislosen Politik als ohne Wirkung und gefährlich hingestellt.

Warum der Test beim CBD Produkt wichtig ist

Dieser Tage wird ja gut und gern und viel getestet und zwar auf das Coronavirus, doch bei der Produktsicherheit rund um Hanf sind unsere Prüfstellen mal wieder auf der dunklen Seite des Mondes beheimatet. In den USA hingegen wird die CBD Wirtschaft respektiert und gefördert durch rechtliche Klarheit – ein Hanfbauer etwa muss zweifelsfrei und umgehend nachweisen, dass die Ernte auf dem Feld legaler Nutzhanf ist und eben kein berauschendes Marihuana. Liegt der THC-Wert, also der Anteil vom berauschenden Tetrahydrocannabinol, unterhalb von 0.3%, dann ist das rechtlich alles legal. Und hier kommen nun die Labore ins Spiel.

So wird die genannte US-Behörde gemeinsam mit ausgesuchten Laboren nach einem klaren Verfahren untersuchen, welche Cannabinoide und vor allem welcher Anteil davon im Hanf vorhanden ist und die Ergebnisse sind erst einmal ein Vergleich zum Sichten einer möglichen Abweichung. Unterscheiden sich die Labore bei ihren Ergebnissen drastisch und wenn welche Ursachen gibt es dafür? Deutlich wird betont, dass die Behörden den Testern helfen wollen und das Sammeln der Daten und des Pflanzenmaterials geschieht selbstverständlich anonym.

Auch Terpene und Schadstoffe sollen beim CBD-Öl analysiert werden

Cannabinoide von eben CBD über THC bis hin zu neuen, spannenden Komponenten wie CBN und CBG gibt es noch viele andere Bestandteile der Hanfpflanze. Diese will man mit den nun zu verfeinernden Testverfahren allesamt auslesen und das sind dann nicht nur Flavonoide oder Terpene, die dem Gras sein Aroma und die typische Geschmacksnote geben. Auch Schadstoffe wie etwa

  • Schwermetalle,
  • Pilzsporen,
  • Pestizide,

sind zu untersuchen – kein Verbraucher möchte das CBD-Öl mit irgendwelchen Belastungen kaufen und so werden die Behörden hier ebenfalls genau hinschauen. In der Zukunft ist es aber nicht nur das CBD Gras und sind es nicht nur die CBD Blüten als Marihuana, die untersucht werden, sondern auch Speisen, Getränke, Konzentrate und vieles mehr aus der Hanfindustrie.

Hanfsorte als Referenz: Klingt etwas komisch, aber das Prüfinstitut in den USA will auch hier einen Standard erreichen. Labore können zum Beispiel genau bestimmen, wie viel Zucker in einer Orange steckt, schlicht weil die Verfahren immer die gleichen sind und es dazu mit der Orange das Ausgangsmaterial einheitlich untersucht gibt – Cannabis und damit auch unser nicht berauschendes CBD war hingegen viele Jahrzehnte in Übersee als Rauschgift wie Heroin und Koks eingestuft und im Zuge der Legalisierung in immer mehr Bundesstaaten braucht es dringend zuverlässige, aussagekräftige Testangebote für die Hersteller. Ein weiterer Schritt also hin zur Normalisierung beim Cannabidiol und wir warten gespannt auf die gleiche Klarheit hier bei uns in der EU, wo ja eigentlich von der Gurkenkrümmung bis zum Umfang der Pizza Napoletana alles geregelt wird – wann bewegen sich die Bürokraten in Brüssel und Berlin endlich?