US-Navy CBD-Kosmetik

Offenbar verbietet die US-Navy die beliebte CBD-Kosmetik auch noch in der Angst, es könnte wegen Cannabidiol berauschte Marinesoldaten geben (Bild von WAQAR AHMAD auf Pixabay).

Klar müssen Streitkräfte sein und konzentriert und wenn der rotweintrinkende Admiral auf seiner Fregatte zum ersten Mal die Worte Hanf, Cannabinoide oder gar THC hört, fällt ihm wohl gleich das Kristallglas aus der Hand – also werden die strengen Vorschriften rund um CBD-Kosmetik bei der US-Navy nun noch mal verschärft. Vor bald einem Jahr traten die obersten Seeführer vor die Presse und verboten vom Kampfschwimmer bis zum Stuart in der Kombüse jedem in der Marine der USA, sich mit CBD-Öl zu befassen. Begründung: Auf dem Wachtturm oder am Geschütz brauche man keine bekifften Streitkräfte! Nun ist aber hinlänglich bekannt und untersucht, dazu mit strengen Vorgaben für die CBD Produkte gesichert, dass eben kein psychoaktives THC zur Entfaltung kommen kann in Shampoo und Lotion. Bis zur Admiralität ist das freilich nicht vorgedrungen und überhaupt halten die Krieger auf See die ganze fehlende Regulierung auch in Amerika für ein Übel, um den Hanf wirklich beurteilen zu können. Shampoo und Hautcremes für Marines sind also tabu. Berichten zufolge sind aber immerhin Seile aus Hanf an Bord erlaubt, solange die Soldaten nicht dran nagen wie die beinahe verhungerte Mannschaft des Christopher Columbus vor der Entdeckung der Neuen Welt.

„Können nicht jedes Produkt und jeden Soldaten testen.“

Müsste man ja eigentlich nicht, aber der Presseoffizier verweist auf die fehlende Qualitätskontrolle bei CBD Produkten gerade im Bereich Kosmetik. Gemeint ist ein möglicherweise zu hoher THC-Wert im Präparat, weil bei Angeboten mit Vollspektrum CBD eben auch die anderen Cannabinoide mit drin sind – allerdings zu festgelegten Limits, an die sich die allergrößte Zahl der Hersteller auch streng hält. Den Zweifel auswalzen, das machen Behörden und Verbände immer gerne und so reitet man auf einer eventuellen Gefahr herum, die ehrlich gesagt bei so wenig THC ziemlich aufgeblasen wird. Aber gut, die USA wird ja auch im Südchinesischen Meer verteidigt und wenn auf dem gegenüber liegenden Kreuzer vielleicht Fledermaussuppe serviert wird, möchten die Amerikaner besser bei garantiert rauschfreiem Fast Food an Bord bleiben – die Einsatzfähigkeit der Marines ist unbedingt zu gewährleisten.

Auch können die Admiräle eben nicht jedes CBD Produkt als Augencreme oder Fußpuder testen und die Konsumenten zum Drogentest bitten. Aktuell werden Reagenzgläser und Chemikalien außerdem für die Checks zu Covid-19 gebraucht und weil die Kapazitäten nicht ausreichen und die Politik keine Regulierung für Cannabinoide schafft, wird der Konsum in der US-Navy eben verboten. Drogen sind dort nicht erwünscht, so die Presseattaché bei ihrer Stellungnahme und auch wenn CBD keine Droge ist, die abhängig macht oder berauscht, müssen die Marines diese aktuelle Haltung eben hinnehmen.

Ausnahmen bei Verschreibung: Das gibt es in den USA aktuell schon und das wünschen sich auch die deutschen Apotheker beim CBD-Öl, damit die Kasse noch lauter klingelt als durch die Hanfmedizin auf Rezept ohnehin schon – wer bei der Navy hier eine Erlaubnis vom Arzt vorlegt, kann Cannabidiol einnehmen, wird dann wohl vor allem zum Kartoffelschälen in die Kombüse abkommandiert. Allerdings sind Seile aus Hanf erlaubt, Kleidung geht auch noch und Schuhe, aber alles andere von der Graspflanze wird umgehend über Bord geworfen! Ein positiver Test auf THC (nicht auf CBD, haha) führt ziemlich sicher zur unehrenhaften Entlassung aus der Truppe, auch bei Heldentaten in den vielen Kriegen der USA – CBD und Hanf sind für die Admiräle mit dem Schwenker schließlich schlimmer als Taliban, Iran und die neue Konkurrenz im Pazifik zusammen.