CBD-Öl Japan Lagebericht

Wie siehts aus mit Cannabidiol im Land der aufgehenden Sonne und welche Besonderheiten weist der Lagebericht zum CBD-Öl in Japan auf?

Wie in den allermeisten Kulturen dieser Welt spielte Hanf auch in Japan für Jahrtausende eine bedeutsame Rolle – bis moderne Sittenwächter und eine gierige Pharmaindustrie mit Nachdruck für eine Verbannung aller Naturheilstoffe aus den Apotheken sorgten. Vom Land der aufgehenden Sonne wird lange vor der Einführung von CBD-Öl berichtet, wie die berüchtigten Ninjas ihre Sprungfertigkeiten mit Graspflanzen trainierten und über diese hüpften aus dem Stand wie ein menschlicher Harrier Jump Jet! Man lese hierzu Berichte aus der Edo Zeit, in der ohne Hanf gar nichts ging in puncto Papier, Kleidung oder eben Medizin und Nahrungsergänzungsmittel. Bis zum Zweiten Weltkrieg war Japan ein Hotspot für Cannabinoide und diese Geschichte schauen wir uns mal genauer an – und wie sieht eigentlich der aktuelle Lagebericht zum CBD-Öl in Japan aus, wenn erst kürzlich das erste CBD Café in Tokio eröffnen durfte?

1945: Uncle Sam löscht die japanische Hanfkultur aus!

Klar haben die USA den Krieg gewonnen und in Japan ein Regime beseitigt, das wirklich kein Segen war für Asien und die Welt, aber leider wurde gleich nebenbei die bis dahin sehr vielseitige Hanfkultur zerstört. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg spielten Cannabinoide eine große Rolle zum Beispiel in der Religion des Shintoismus. Der berühmte Shinto-Schrein etwa ist mit Textilrollen aus Hanf verkleidet und selbstverständlich wurde CBD wie auch THC und was sonst noch im Gras steckt auch für medizinische Zwecke bei den Japanern verwendet. Vor 1945 fanden sich Anzeigen in der Zeitung für unzählige Hanfprodukte, die in der örtlichen Apotheke zu haben waren – wie hätte sich diese Kultur weiterentwickelt, wenn die USA nicht einmarschiert wären nach dem Abwurf zweier Atombomben auf Nagasaki und Hiroshima?

Besatzungsmacht beendet den Hanfkonsum umgehend: Erstaunlich, warum immer die Vereinigten Staaten damals so radikal gegen CBD und Co vorgegangen sind, während heute wiederum die Amerikaner als erste und besonders gründlich die Legalisierung von Cannabis vorantreiben! Vielleicht waren damals noch die puritanischen Wurzeln sehr kräftig oder die aufstrebenden Pharmakonzerne wollten keine Naturmedizin wie das bei uns heute in Deutschland noch der Fall ist – in Japan setzte der US-General McArthur sofort den Bann gegenüber allen Hanfprodukten durch. Ein Blick auf den japanischen Cannabis Control Act von 1948 nennt auffällig oft das Wort „Pharmaceutical“ und so dürften in erster Linie die üblichen Kapitalinteressen großer Konzerne wichtig gewesen sein bei dieser Entscheidung, die übrigens zunächst von massiven Protesten von Nutzhanfbauern in Japan begleitet wurde.

Extreme politische Propaganda und absurde Strafen

Es folgte ein beispielloser Niedergang, bei dem etwa von fast 40.000 Hanfbauern in den 1950er Jahren im Jahre 2016 noch 37 übriggeblieben sind! Lesen wir dann die Berichte zur politischen Propaganda gegen Cannabinoide, dann klingt das fast noch schlimmer als bei der CSU und viele Japaner glauben immer noch, dass der Konsum von Hanfprodukten zu schwersten Halluzinationen führt. Von den Strafen gar nicht zu reden für Marihuana und selbst todkranke Patienten werden sofort verhaftet und ohne Gnade in den Kerker geworfen. Japan musste unter Zwang nach 1945 viele Traditionen opfern – bis CBD Produkte wie auch bei uns in Europa den Anfang machten vor wenigen Jahren auf dem Weg hin zu einer fairen, am Wohl der Menschen orientierten Gesetzgebung.

CBD-Öl vor Boom im Land der aufgehenden Sonne?

Erstaunlich, dass Japan den Unterschied sofort erkannte und seit einigen Jahren sehr wohl den Import von CBD Produkten zulässt, vorausgesetzt es findet sich kein THC drin. Kein Problem, da es auch bei uns das CBD Isolat gibt und auf der Insel wächst die Anhängerschaft für die Grasmedizin stetig. Gut möglich, dass bald Vollspektrum CBD Produkte mit Grenzwerten beim THC erlaubt sind, selbst wenn derzeit vor allem älteren Würdenträgern bei diesen drei Buchstaben die Kinnlade runterfällt. In den Medien wird Cannabidiol zunehmend erwähnt, es gibt Berichte zu erfolgreicher Therapie bei epileptischen Krämpfen und langsam nimmt die japanische Öffentlichkeit Anteil.

Aufklärung und innovatives Wirtschaften: Lobbygruppen vor Ort plädieren für mehr Informationen über den Hanf und Einsicht in Studien, die bei der Wirksamkeit und Verträglichkeit mehr nachforschen. Zugleich sind pfiffige Unternehmer gefragt, die wie jüngst in Tokio einfach mal ins Risiko gehen und den CBD Kaffee auf die Speisekarte setzen – es bewegt sich was in Japan! Das Land wird zunehmend auch von außen als Gegenentwurf zum diktatorischen China betrachtet, das zwar Coronaviren in die Welt sendet, beim Hanf oder anderen kulturellen Belangen nichts beisteuert. Freilich gehört zum Abschluss auch eine gehörige Portion Selbstironie dazu, wenn die Japaner über Jahrtausende Cannabinoide hochschätzen, diese dann in Grund und Boden verdammen und nun vielleicht bald wieder erlauben, aber das dürfte Hanfpatienten wie auch CBD Konsumenten herzlich egal sein nach der endlosen Warterei auf Veränderung im Land der aufgehenden Sonne.