CBD Isolat THC

Cannabinoide auslesen und extrahieren ist gar nicht so einfach und die Hersteller probieren beim THC und einem CBD Isolat neue Methoden (Bild von Ahmet Turan İNCE auf Pixabay).

Bei der Produktion von CBD-Öl und anderen Präparaten aus der Hanfpflanze ist aus gesetzlichen Gründen nur ein sehr geringer THC Wert erlaubt und die Hersteller haben verschiedene Methoden zur Extraktion entwickelt. Eine davon ist schnell aber teuer, eine andere preiswert doch langwierig und wir schauen uns heute mal die Isolierung der Cannabinoide genauer an. Bis dato war die Chromatographie als chemisches Verfahren zur Trennung der Inhaltsstoffe bevorzugt, doch mittlerweile ist auch die Degradation immer häufiger zu finden. Ein CBD Isolat nämlich mit möglichst überhaupt keinem THC braucht sehr sorgfältige Methoden, die dann im Shop noch zusätzlich durch Fachlabore getestet und geprüft werden. Doch die Zerlegung der berauschenden Cannabinoide geht noch viel weiter und dabei geht’s um die Gewinnung weiterer therapeutischer Optionen wie beispielsweise beim schläfrig machenden CBN oder dem gegen Entzündungen hilfreichen CBG.

Mehr als nur die Ausscheidung von THC!

In der Chemie ist die Methode der Degradation bisher immer verwendet worden, um THC aus dem CBD Isolat herauszunehmen – Verbraucher bekommen das pure Cannabidiol zur Verwendung und das lohnt sich vor allem für Leute, die zum Beispiel auf Arbeit sehr häufig einen Drogentest absolvieren müssen. Normalerweise müssen für das Extrahieren und Ausscheiden größere Mengen von Chemikalien verwendet werden, die ansonsten keinen Zweck erfüllen und sinnlos Müll produzieren – während die noch recht frische Methodik beim Degradieren lediglich auf eine Umwandlung von THC zu einem dann sogar wertvollen Cannabinoid setzt.

Das ist preiswerter als die eingangs erwähnte Chromatographie, dauert allerdings etwas länger. Für große Unternehmen in der Produktion von Cannabidiol kann das enorme Kostenersparnis bedeuten und weil gerade ohnehin ein Preiskampf in der langsam erwachsen werdenden CBD Wirtschaft stattfindet, sind innovative Verfahren immer willkommen.

Ganz nebenbei ist die Vergeudung von Material in Zeiten des Klimawandels sowieso nicht optimal und viel besser erscheinen Methoden, die den Hanf nach der Ernte behandeln und dessen Inhaltsstoffe nicht einfach trennen, sondern umwandeln – die Cannabinoide als hochwirksame Inhalte haben alle ihre Funktionen, werden gerade intensiv erforscht und bei den bisherigen Verfahren zur Extraktion vom THC wurde und wird weiterhin eine Menge eigentlich wertvoller CBD Nutzhanf einfach verschwendet obwohl es besser geht.

Einziger Nachteil beim CBD-Öl: es dauert zu lange!

Nun können die Händler und Hersteller nicht alle umsteigen auf Degradation, denn ein Problem ist schlicht die Geschwindigkeit der Verarbeitung. Biochemische Prozesse lassen sich nun mal nicht beliebig beschleunigen und ein bisschen ähnelt die Produktion von CBD-Öl und anderen Präparaten mit Cannabidiol mittlerweile der Weinlese. Dort gibt es preiswertere Sorten und sehr teure Angebote vom exklusiven Weingut in geringer Stückzahl und die Hanfbranche entwickelt sich zweifellos auch in diese Richtung. Auch verweisen einige Hersteller noch auf die manchmal unklare rechtliche Lage, schließlich ist eine Substanz wie CBN noch nicht geklärt zum Beispiel in Großbritannien und wird absurderweise auf dem bürokratischen Papier als genauso berauschend betrachtet wie THC.

Verbraucher werden entscheiden: Eine langwierige, aber umweltschonende Methode wird einen höheren Preis aufrufen und wie beim Klopapier, dem Kaffee oder der Avocado werden die Kunden beim CBD genau hinschauen, woher der Hanf kommt und wie die Verarbeitung zustande kommt. Viele Menschen wollen aber auch explizit das CBD Vollspektrum Produkt mit allem Inhalt und damit auch mit THC, da hier der sogenannte Entourage Effekt als das Zusammenwirken aller Bestandteile als therapeutisch vorteilhaft gilt. Andere wiederum wünschen sich einzelne, isolierte Cannabinoide für eine gezielte Anwendung und je nach Produktklasse wird dann auch der Prozess der Herstellung Bezug nehmen – und sich am Ende durch den Preis ausdrücken.