Schon vor einiger Zeit haben wir berichtet, dass wenn auch sehr selten Lizenzen zu haben sind für den Verkauf von CBD-Öl in China. Der für ausländische Firmen sehr schwierige Markt mit Datenklau und einer Pflicht zum Technologietransfer erscheint einigen Firmen aus Übersee aber trotzdem vielversprechend, schließlich befindet sich die im selbsternannten Reich der Mitte herrschende Partei beim Hanf in einer Zwickmühle. Einmal werden nämlich vor Ort Cannabiskonsumenten für bloßes Kiffen mindestens hundert Jahre in die Kohlemine gesperrt, doch zum anderen ist den roten Mandarinen das gigantische Geschäft mit dem nicht berauschenden Cannabidiol nicht entgangen. Also gab es eine Konzession für ein kanadisches Unternehmen, direkt in China Nutzhanf anzubauen zum Extrahieren der beliebten CBD Produkte, natürlich trotzdem mit allen Verrenkungen und Vorgaben für die nicht sonderlich willkommenen Ausländer. Zwar befände sich China ohne den Transfer von Wissen und Technologie noch im Mittelalter trotz diverser Erfindungen vor dem Niedergang in der Qing-Dynastie, aber das wird gerne in den Parteizentralen geleugnet. Kann sich CBD in diesem großen, komplizierten Land durchsetzen?
Strenge Vorschriften für den Anbau von CBD Hanf
Insgesamt nur 15 Unternehmen sind vor Ort berechtigt, Cannabinoide zu extrahieren und rund 60 Firmen dürfen Nutzhanf anbauen in den Regionen Yunnan und Heilongjiang. Dort sagen sich sonst nur Fuchs und Hase Gute Nacht, aber die Regeln für die Zucht auf dem Feld stehen, so dass Investoren zumindest im Rahmen der üblichen Planwirtschaft auf Profite mit dem CBD Geschäft spekulieren können. Aktuell sind in China nur Produkte rund um die CBD Kosmetik erlaubt oder auch Salben mit Cannabidiol – doch schon das ist ein gigantischer Markt bei den gut 350 Millionen chinesischen Millenials als potentieller Zielgruppe für hochwertige Hanfprodukte.
Coronavirus und CBD-Öl als globale Trends: Das eine kommt aus China, das andere ist dort noch weitestgehend unbekannt und ein bisschen Ironie ist schon dabei, wenn immer mehr Studien von einer Wirksamkeit der Cannabinoide gegen die schlimmsten Verwerfungen durch Covid-19 sprechen. Weil die Chinesen in ihrer Blase aus TikTok, WeChat und Alibaba gehalten werden und die Partei preisen sollen, gibt’s dort nur wenig Berichte über das weltweit sehr beliebte CBD, doch das dürfte sich bald ändern.
Lässt sich der Westen auch beim CBD betrügen?
Nun errichtet besagte Firma aus dem schönen Kanada gerade eine 45.000 Quadratmeter große Halle und weil in China immer alles bombastisch groß sein muss, ähnelt dieses Projekt der Errichtung einer überdimensionalen Grow Box zum Hanf anbauen. In den genannten Regionen darf rauscharmer Hanf schon seit einigen Jahren gezüchtet werden und selbst die derzeit ein bisschen überschätzte Chinesische Armee trägt lustiger Weise Uniform aus dieser sonst als böse und gefährlich beschrieben Pflanze. Ein Schuss Schizophrenie braucht eben jedes System und während bei uns in Deutschland Abweichungen der CBD Produkte beim THC Wert im Promillebereich für reichlich staatliche Willkür benutzt werden, verarbeitet man im ehemaligen Reich der Mitte immerhin das Gras zu Textilien.
Stellt sich zum Abschluss nur die Frage: Woher der Sinneswandel bei den Cannabinoiden? Ein Blick in das Geschichtsbuch oder in aktuelle Reden der Parteiführung zeigt freilich schnell, dass Chinas Politik niemals auf fairen Handel, aus Austausch und Freundschaft abzielt, sondern allein auf den eigenen Vorteil. Nicht umsonst wurden Menschenrechte im Westen erfunden, während in Fernost die Kaiser als Verkörperung der Sonne und so weiter wie im Alten Ägypten verehrt werden mussten. Daran hat sich strukturell nicht so viel geändert und Experten fürchten, dass sich der Westen auch beim CBD-Öl am Ende wird über den Tisch ziehen lassen. Vielleicht möchte man mal wieder nur lernen, wie das läuft mit dem Cannabidiol und dann die Welt mit CBD Made in China überschwemmen? Verbraucher haben hier aber ein Wörtchen mitzureden und ein Blick auf den Beipackzettel wird sicher reichen um zu wissen, ob ein möglicherweise qualitativ minderwertiges Produkt zum Verkauf steht oder eines mit EU-Siegel oder Made in USA respektive Kanada.
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