Die EU und ihre Behörden sind ja bekanntlich nicht sehr schnell wenn es um Zulassungen für neue Produkte geht, doch wenigstens gibt’s für nicht berauschende Cannabinoide jetzt einen kleinen Schub. Nach dem sinnlos vergeudeten Jahr 2020 geht es nun viel intensiver zur Sache und neue Lizenzen für CBD Produkte in Lebensmitteln und Kosmetik werden rascher erteilt. Zuständig ist ein bürokratisches Monstrum namens Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Hersteller für Cannabidiol als Blüten, Hanföl oder eben Nahrungsergänzungsmittel können ihre Anträge zudem auch noch in Großbritannien bearbeiten lassen. Überall in der EU und auch auf der Insel dürfte also bald der CBD Nutzhanf zur Verfügung stehen, den ohnehin immer mehr Verbraucher für eine vielseitige Verwendung schätzen. Hier ein kurzer Überblick zum Verfahren, an dem auch das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung beteiligt ist.
Ein europäischer Verband für CBD Nutzhanf in Aktion
Mit dem Kürzel EIHA bezeichnet, das meint „European Industrial Hemp Association“, engagiert sich eine Art Lobbyverband pro CBD und Cannabinoide und deren Ziel ist eine Erleichterung bei der Zulassung der Hanfprodukte in Europa. Die Organisation hat Studien am Start, Stabilitätsdaten um es mal technisch zu sagen über toxikologische Aspekte und wird zusätzlich unterstützt etwa durch bekannte Unternehmen im Bereich vom Extrahieren aus Naturstoffen – CBD-Öl etwa wird durch das CO2 Verfahren gewonnen und eine entsprechende Bioanalytik zum Bewahren der Inhaltsstoffe ist erforderlich für durchgängig garantierte Produktqualität.
Etwa 180 Firmen sind in der EIHA zusammengefasst und es geht direkt um Planungssicherheit für die Hanf Wirtschaft auf dem Kontinent nach jahrelanger Verzögerung durch die EU-Behörden. Mehr als drei Millionen Euro werden gestiftet zur Untersuchung der Cannabinoide vom Feld und Berichten zufolge ist das Interesse zu den Chancen einer solchen Ökonomie noch größer als gedacht.
Schon im letzten Jahr hatte der Verband dafür gesorgt, dass die bräsigen Beamten in Brüssel bei der CBD Kosmetik mehr arbeiten und schneller bearbeiten, was schon lange in den Regalen liegen geblieben ist an Anträgen für eine Lizenz. Sowohl natürliches wie auch synthetisch gewonnenes Cannabidiol sind hierfür nun ohne Einschränkungen erlaubt, wobei sicher noch extra das wichtige Urteil vom EuGH zur Einstufung der CBD Produkte als nicht berauschend den trägen Beamten Beine gemacht haben mag.
Wie bewerten Bundesbehörden Lebensmittel aus der Hanfpflanze?
Nun ist die EU langsam und wenig kompetent, doch auch bundesdeutsche Behörden haben schon lange keine Innovationen mehr gefördert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung etwa folgte einfach mal so alten Regeln von vor 20 Jahren, obwohl es aus Europa schon 2015 neue Anordnungen gab in puncto der Referenzdosis für Cannabinoide. Vorgeblich könnte ein Erwachsener 70 Mikrogramm THC pro Tag einnehmen ohne gesundheitliches Risiko und auch wenn diese Dosierungen, Level, Limits sicher weiterhin ein bisschen absurd niedrig klingen in Zeiten allgemeiner Legalisierung ist es besser als die alten Verfahren, die ohne jeden Bezug zur Wirklichkeit Hanf, CBD und THC sowieso als gefährliches Rauschgift abtaten.
Das genannte Bundesinstitut brauchte freilich 18 Jahre um das so festzustellen und drei weitere Jahre zur Änderung der Regeln, geschenkt. Zum Vergleich haben fortschrittliche Länder wie die Schweiz oder auch Neuseeland einen Wert von um die 400 Mikrogramm pro Tag und Erwachsenen als unbedenklich festgelegt – Deutschland und die EU können eben nicht ganz raus aus dem Korsett und der Gier, möglichst alle Bürger zu kontrollieren und dabei weder CBD Kosmetik noch die Krümmung der Gurken zu vergessen. Entsprechend genervt sind die Verbände, die auf eine weiterhin sehr unwissenschaftliche Einstufung verweisen und aufzeigen, dass Hanf-haltige Lebensmittel eben kein Megarisiko darstellen wie von den bundesdeutschen Behörden behauptet. Bleibt zu hoffen, dass die Lobbyorganisationen beim CBD Nutzhanf dranbleiben und vielleicht mausert sich Europa ja doch noch zu einem hoffnungsvollen Ansatz in der vielversprechenden Industrie rund um nicht psychoaktive Cannabinoide?
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