Schon einige Male konnte sich das nicht berauschende Cannabidiol aus dem Hanf als gut verträgliches und wirksames Medikament bei epileptischen Anfällen beweisen und laut einer neuen Studie funktioniert das bei Kindern ausgezeichnet. Getestet wurde ein neues CBD Gel bei Epilepsie, das wird im Gegensatz zu klassischem Hanföl nicht verzehrt, sondern einfach auf die Haut aufgetragen. Solch praktische Absorbierung ist bei jungen Patienten natürlich von Vorteil, die nicht ständig komisch schmeckende Medizin einnehmen wollen und nach dieser Untersuchung können die Cannabinoide eine Menge tun für mehr Lebensqualität der Betroffenen. Wie funktioniert die Anwendung und was sind die Eckdaten der aktuellen Forschung?
Welche Art der Epilepsie wurde in puncto Wirksamkeit von CBD untersucht?
Nicht randomisiert und kontrolliert lief die neue Studie ab und dabei geht’s um Kids, die sehr zeitig im Leben mit epileptischen Anfällen konfrontiert sind. Hier gehören in der Heilkunde sehr bekannte Syndrome dazu wie beispielsweise
- Dravet-Syndrom,
- Lennox-Gastaut Syndrome,
- West-Syndrom und die
- myoklonische-atonische Epilepsie.
Durch die Anwendung von CBD konnte bei den betreffenden Fällen schnell eine neuronale Erregbarkeit reduziert werden und die Anfälle wurden seltener. Solche Ergebnisse für die topikale und damit über die Haut erfolgende Einnahme von Cannabidiol fügen sich ein in Untersuchungen zum oralen Verzehr etwa von klassischem CBD-Öl bei Epilepsie, für die mit Epidiolex ohnehin schon länger auch ein offizielles Medikament zugelassen ist.
Genauer Aufbau der Studie zum CBD und epileptischen Anfällen
In der Summe nahmen 48 junge Patienten teil an der Untersuchung in Australien vom Kinderkrankenhaus Melbourne. Das Durchschnittsalter lag bei 10,5 Jahren und knapp die Hälfte mit 54% Anteil waren Jungen. Zunächst wurde über einen Monat die sogenannten Baseline und Titrationsphase durchgeführt und dann bekamen die Teilnehmer ein knappes halbes Jahr das beschriebene CBD Gel. Gereicht wurden zweimal am Tag Dosierungen, die zwischen 125 und 500 Milligramm Cannabidiol enthalten.
Robuste 12,3% beträgt die mediane Anfallsreduktion und das Hanfgel erreichte bei fokalen Anfällen mit einer Einschränkung der Wahrnehmungen gleich mal 44,5% weniger Attacken und 22,7% bei tonisch-klonischen Beschwerden. Dazu ging die Reizbarkeit zu 77% zurück, waren die Patienten kognitiv besser drauf und konzentrierter zu 47% und auch beim Schlafen respektive der Reflektion in den Wachphasen wurden gute Verbesserungen von 53% erzielt.
Einige Nebenwirkungen sind notiert und die Teilnehmer nennen eine trockene Stelle bei der Applikation und dem Auftragen von CBD als Gel auf die Haut. Dazu kamen sehr seltene Übelkeit und gelegentlich auch Schläfrigkeit, die aber durchaus willkommen war bei den übererregten Probanden mit einer solchen Indikation. Weder die Vitalzeichen noch das dokumentierte Elektrokardiogramm zeigten irgendwelche Besonderheiten, was auf eine stets gute, zuverlässig sichere Verträglichkeit der Hanf Präparate spricht bei kindlicher Epilepsie.
Weitere Untersuchungen zum CBD-Hanf gefordert
Diese neuen Ergebnisse für das Auftragen von Cannabidiol sind so vielversprechend, dass die Melbourner Mediziner nun weitere Studien fordern – randomisiert und klinisch mit einer größeren Teilnehmerzahl. Oft genug ist die Entwicklung der Kids gestört durch die Anfälle und das Stichwort von der refraktären Epilepsie ist beim Doktor immer auch ein Hinweis, es mit unterschiedlichen Therapien zu probieren bis sich Besserungen einstellen. Die allermeisten Präparate müssen verzehrt werden und oral aufgenommen, was bei Kindern nicht gerade optimal ist und nun durch die Creme als Gel mit CBD eine völlig neue Option erhält.
Zwar solle niemand jetzt schon das Cannabidiol überbewerten und klassische Ansätze mit der chemischen Keule über Bord werfen, aber die Aussichten sind sehr positiv und nach Abschluss weiterer Studien ist vielleicht mit einer Zulassung solcher topikalen CBD Produkte zu rechnen.
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